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MOSES UND DER BRENNENDE DORNBUSCH letztes Viertel 18. Jh., Staffelseegebiet

Dass Künstler und Künstlerinnen gerne zu außergewöhnlichen Materialien für ihre Werke greifen, ist bekannt, denn auf Papier kann schließlich jeder malen. Stilvoller wird es durch Einsatz einer Leinwand. Aber ausgefallen sind erst Materialien wie Wände aus Holz oder Stein. Doch haben Sie schon mal versucht, auf Glas zu malen? Wenn ja, dann wissen Sie, dass dies nicht so einfach ist und man eine bestimmte Technik und bestimmte Farben wählen muss.

Für die Kunst der Hinterglasmalerei spielt Murnau eine besondere Rolle. Gleichzeitig blickt sie auf eine alte Tradition zurück, die jedoch mittlerweile sehr in Vergessenheit geraten ist.

Das Besondere an der Hinterglasmalerei ist einerseits das Material und andererseits die Technik, denn anders, als der Name suggeriert, wird bei der Hinterglasmalerei nicht einfach hinter Glas gemalt.

Die Arbeitsschritte unterscheiden sich zu denen von anderen Techniken. Zudem arbeitet man seitenverkehrt. So werden bei der Hinterglasmalerei zunächst die Konturen von einer Vorlage seitenverkehrt auf die Rückseite der Glasplatte übertragen. Die entstehenden Flächen werden ausgemalt. Zuletzt wird der Hintergrund fertiggestellt.

Die Art der verwendeten Farben unterscheiden sich je nach Arbeitsschritt, Epoche und Region, in der die Glaskunst gefertigt wurde.

Im Unterschied zu den aus Kirchenfenstern bekannten Glasmalereien, die erst durch das einfallende Licht ihre Leuchtkraft entfalten, befindet sich bei der Hinterglasmalerei das Bild auf der Rückseite der Flachglasscheiben, was den Bildern einen dauerhaften Glanz verleiht.

Die Geschichte der Hinterglasmalerei in Murnau

Die Kunst der Hinterglasmalerei lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen und fand auch im Mittelalter sowie der Neuzeit ein besonderes Ansehen. Aus dieser Zeit sind heutzutage nur noch sehr wenige Werke erhalten. Die Verwendung von Blattgold machte die Kunstwerke der Hinterglasmalerei besonders wertvoll. Waren es zuvor die Klöster, die solch besondere Kunstwerke beauftragten, waren es nun auch Fürsten, die diese Kunst zu schätzen wussten. Prächtige Gemälde, Pokale, Schalen, Becher und vermutlich alles, was aus Glas bestand, wurde bemalt.

Einen geeigneten Ort zum Arbeiten fanden die Hinterglasmaler in den städtischen Werkstätten. Am bekanntesten wurden die zunftgebundenen Maler aus Augsburg. Bei Ihnen erlernten auch einige Murnauer Künstler und Künstlerinnen die Glasmalerei. Durch eine günstige Glaserzeugung war die Kunst der Hinterglasmalerei nicht mehr nur den Kirchen und Fürsten vorbehalten, sondern konnte auch Abnehmer in weiteren Kreisen des Volkes finden. Einfachere Motive wurden als Massenware gefertigt und sogar exportiert. Neben Augsburg entstanden auch weitere Produktionsorte für Glasmalerei – darunter auch Murnau am Staffelsee.

Vor allem zu Zeiten der Gegenreformation kam es in Mode, Abbilder von helfenden und schützenden Heiligen auf Glas in die Stube zu hängen. Im Gegensatz zu Bildern auf Leinwänden oder Papier hatte Glas die praktische Eigenschaft, dass man es bei Staub oder Ruß ganz einfach abwischen konnte.

Während der Industrialisierung wurde die Hinterglasmalerei von anderen Kunstformen, wie dem günstigeren Öldruck, abgelöst. Später bis heute nehmen Künstler und Künstlerinnen, wie beispielsweise auch Gerhard Richter, die Kunst der Glasmalerei wieder auf.

Hinterglasmalerei in Murnau

Auch die Künstler und Künstlerinnen der „Neuen Künstlervereinigung München" und des „Blauen Reiters” lernten in Murnau die Hinterglasmalerei kennen. So arbeiteten unter anderem Paul Klee, Gabriele Münter und Wassily Kandinsky Anfang des 20. Jahrhunderts schließlich auch selbst mit dieser Technik.
Vor allem Gabriele Münter ließ sich für ihre Motive von der Landschaft um den Staffelsee beeinflussen.

Seit 2013 können Exponate der Hinterglasmalerei aus Murnau und dem gesamten Staffelseeraum, Augsburg und internationalen Hinterglasmalregionen im speziell für diese Kunst eingerichteten Hinterglaskunstraum im Schlossmuseum Murnau, das zu den schönsten Murnauer Museen gehört, bewundert werden. In regelmäßigem Wechsel kommen auch neue Werke in die Ausstellung. 
 

Auf Kunst-Reise nach Murnau

Sie interessieren sich neben der Hinterglasmalerei auch für andere Themen der Kunst? Dann ist eine Reise nach Murnau genau das Richtige für Sie! 
Bei uns im Alpenhof Murnau können Sie Kunst während Ihres Aufenthalts erleben
Für Liebhaber von Genuss und Kunst empfehlen wir gerne die Teilnahme an der jährlich stattfindenden KunstKulinarischen Reise durchs Blaue Land.

Verbringen Sie Ihren Urlaub in Bayern bei uns, stöbern Sie sich durch unsere Zimmerkategorien und unternehmen Sie Ihre nächste Kunst-Reise zu uns nach Murnau. Bei Fragen zur Hinterglasmalerei, Kunst in Murnau oder Ihren nächsten Besuch kontaktieren Sie uns gerne.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
 

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