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Guide Moni Floess im Interview

Wer bei uns zu Gast ist, findet im Hotel ein temporäres Zuhause mit allem, was zum Rundumwohlfühlen dazu gehört. Damit auch ein Herz für die Region geöffnet wird, arbeiten wir am liebsten mit Menschen zusammen, die großen Heimatbezug mitbringen und weitergeben können. Eine davon ist Moni Floess, die seit 2021 unsere Gäste durchs Murnauer Moos begleitet.

Von der Landwirtschaft zum Tourismus – ein ungewöhnlicher Werdegang. Wer einmal in den Genuss von Monis Geschichten gekommen ist, weiß, dass das erstaunlich gut passt, weil aus jedem einzelnen ihrer Worte Herz und Leidenschaft für die Region spricht. Nachdem die gebürtige Murnauerin über 30 Jahre mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb geführt hat, der mittlerweile von der nächsten Generation übernommen wurde, hat die Austragsbäuerin nun Zeit für Aktivitäten, die ihr große Freude machen. Mit netten Menschen spazieren zu gehen und ihnen etwas über das Moos zu erzählen, gehört eindeutig dazu. Und – darin sind sich alle unsere Gäste einig – ihre Begeisterung für die Landschaft ist unglaublich berührend und ansteckend. „Das Moos ändert jeden Tag und zu jeder Stunde seine Farben. Es ist besonders geheimnisvoll am frühen Morgen, da steigt der Nebel hoch und legt sich lautlos über die Landschaft. Besonders lieblich wirkt es bei Sonnenschein, da zeigen sich die Blüten in den zartesten Farben. Mystisch dagegen ist es bei Regen, da wirkt das Moos wie eine verwunschene Feenlandschaft. Und einfach magisch im Licht des Sonnenuntergangs, wenn der Himmel im flammenden Feuer erstrahlt und das Moos für einen Augenblick den Atem anhält.

Das Farb- und Formenspiel der mächtigen Berge und der filigranen Vegetation ist ein Erlebnis für jeden Augenmenschen.“ Die Kulturlandschaft Murnauer Moos ist eine vom Menschen beeinflusste, gestaltete und auch neu geschaffene Landschaft, aber auch ein Ort, zu dem die Bewohner eine innige Beziehung unterhalten. Das weiß Moni aus eigener, arbeitsreicher Erfahrung: „Für die Bauern bedeutet das Moos seit jeher viel Arbeit und wenig Ertrag. Sie beschränkten sich schon früher darauf, die weniger nassen Flächen einmal jährlich zu mähen und das Mähgut als Einstreu zu nutzen. Im Lauf der Jahrhunderte entstanden dadurch artenreiche Feuchtwiesen.“ Ein Großteil des Murnauer Mooses ist heute staatliches Eigentum. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. Dieser bayerische Vertragsnaturschutz wird für einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen und beinhaltet, dass die Landwirte die Flächen einmal im Jahr mähen dürfen und auch müssen.
Diese Arbeit hat Tradition, und Moni hat daran Kindheitserinnerungen: „Die Arbeit im Moos war immer ein Abenteuer, und die Landwirte waren froh – und sind es auch heute noch –, wenn sie wieder gut und heil nach Hause kamen. Früher passierte es noch häufiger, dass man sich mit dem Traktor „verhockt“ und ein Kollege einen herausziehen musste. Als Kind kann ich mich außerdem an leckere Brotzeiten mitten im Moos erinnern, weil die Wege zu weit gewesen wären, als dass man nach Hause hätte gehen können. Und ans Barfußgehen im "batzigen", kalten Moosboden und auch an den kribbeligen Schauer, wenn Schlangen auftauchten. Zudem benutzen, wir als Kinder die Streu-Trischen zum "Raufkraxeln" und Herunterrutschen – nicht immer zum Wohlgefallen unserer Leut’.“

Hier unsere Alpenhof Murnau Hotelzeitung | Ausgabe 1/2023 | Nachhaltigkeit im Hotel

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